Parodontitisbehandlung Zahnarztpraxis Dr. Veigel und Partner, Rheinau

Parodontose

Hier handelt sich um einen unentzündlichen, altersbedingten Rückgang des Zahnfleisches. Sehr alte Menschen haben durch den Rückgang des Zahnfleisches oft große „schwarze“ Dreiecke zwischen den Zähnen, die aber noch absolut stabil im Kieferknochen stehen. Das kann einen Makel im Aussehen bedeuten, ist aber keine Krankheit.

In ästhetisch kritischen Zonen gibt es die Möglichkeit von Deckungsoperationen der Zahnhälse, was über mikrochirurgische Behandlungsmethoden mit guter Vorhersagbarkeit erreicht werden kann.

Parodontitis

Hierbei handelt es sich um die entzündliche Form der Erkrankung des Zahnhalteapparats. Sie befällt etwa 90% aller Menschen im Laufe Ihres Lebens.

50% der Patienten weisen eine langsame Verlaufsform auf, die durch gute Mundhygiene und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, sowie durch Wurzelreinigung mit dem Ultraschall und Handinstrumenten sehr gut kontrolliert werden kann.

10% haben aber eine aggressive Form der Parodontitis, die meist schubweise auftritt und bei der in relativ kurzer Zeit große Teile des Zahnhalteapparats verloren gehen.

Hier hilft nur ein sehr engmaschiges „screening“, d. h. eine regelmäßige Kontrolle der kritischen Zahnfleisch- und Knochentaschen.

Ein Parodontalmarkertest ist hier unabdingbar, um die gefährlichen Keime und ihre Konzentration zu bestimmen.

Dadurch kann gezielt mit Antibiotika diese Erregerflora angegriffen und zerstört werden. Meist gibt es dann etwa 3 Jahre Ruhe, bevor eine Neubesiedlung der Mundhöhle stattfindet.

Sehr wichtig ist hier auch das Testen der Lebenspartner, die Träger dieser Keime sein können, ohne selbst zu erkranken.

Kann Parodontitis dauerhaft geheilt werden?

Leider nein! Ähnlich wie bei Diabetes ist die Anfälligkeit immer vorhanden, wenn man zu einer Risikogruppe gehört.

Unser Behandlungskonzept

1. Bei der Erstuntersuchung wird das Zahnfleisch genau untersucht. Liegen Rötungen oder Wucherungen vor, wird mit einem Papillenblutungstest festgestellt, wie schwerwiegend die oberflächliche Entzündung ist.

2. In der Röntgenuntersuchung wird der Verlauf des Kieferknochens beurteilt. Knocheneinbrüche neben den Zähnen deuten auf eine schwerwiegende Form der Parodontitis hin.

3. Die Mundhygiene wird besonders in den kritischen Stellen zwischen den Zähnen und in schwer zugänglichen Nischen beurteilt.

4. Bei Vorliegen einer Erkrankung wird an drei Terminen eine parodontale Vorbehandlung durchgeführt, bei der die Zähne von allen harten und weichen Belägen befreit werden. Dies geschieht auch in den Zahnfleischtaschen, soweit diese für die Hygienistin erreichbar sind.

5. Nach Abschluss dieser Anfangsphase werden die Zahnfleischtaschen vermessen und beurteilt, ob die Entzündungen abgeklungen sind.

6. Falls immer noch blutende Gebiete im Zahnfleisch gefunden werden, wird ein Parodontalmarkertest durchgeführt. Falls dieser positiv ist, werden dem Patienten ein oder mehrere Kombinationsantibiotika verschrieben.

7. Nach dieser Phase wird entschieden, ob diese konventionellen Mittel genügt haben, um die Erkrankung im Griff zu haben. Falls nicht, müssen chirurgische Schritte zur Verminderung der Taschentiefe erfolgen. Diese werden bei uns grundsätzlich unter Mikroskop und mikrochirurgisch durchgeführt, weil dies die Gewebe schont und zu einer wesentlich schnelleren Abheilung führt.

8. Bei bestimmten Knochenschäden können durch Einsatz von Knochenersatzmaterialien zusammen mit Eigenknochen, sowie mit Emdogain (ein Schmelzmatrixprotein, das im Kühltransport angeliefert wird) bestehende Knochendefekt aufgebaut werden.

9. Nach einigen postoperativen Nachsorgen kommt dann die wichtigste Phase.

10. Lebenslange Nachkontrollen und Nachreinigungen zum Erhalt des erreichten Ergebnisses.